Beratungsfrage12. Dezember 2023

Ich habe Angst vor dem Plötzlichen Kindstod

Meine Tochter ist 3 Monate alt. Ich mache mir unglaubliche Sorgen wegen des Plötzlichen Kindstods. Ich mache alles, damit sie sicher ist, aber manchmal kann ich kaum einschlafen.

Das geht nicht wenigen Eltern so, und bei Ängsten ist das mit der Beratung so eine Sache. Denn ich kann zwar Zahlen nennen, die dich beruhigen könnten, aber ihre Wirkung ist oft begrenzt.

Es ist wie mit den Schlangen und den Autos: Wir haben irre Angst vor Schlangen, obwohl im Grunde niemand daran stirbt. Autos machen uns weniger Angst, obwohl die x-tausend mal gefährlicher sind, rein statistisch.

Aber ich versuche es trotzdem 😉 Und ich glaube auch, dass an deiner Angst eine falsche Aufklärung über den Plötzlichen Kindstod (SIDS) schuld ist, die leider auch zum Teil meine Kollegen betreiben, ist nun einmal so. Denn was bei Eltern oft hängenbleibt ist das:

  • SIDS ist sehr häufig
  • SIDS kann jedes Baby treffen, jederzeit

Ich beschäftige mich nun schon seit 2013 mit SIDS, auch wissenschaftlich. Und ich kann nur sagen: das stimmt so nicht. Schauen wir uns die Aussagen an.

SIDS ist sehr häufig? Dazu wird in „Aufklärungsgesprächen“ oft behauptet, es sei die häufigste Todesursache im Säuglingsalter. Oder im Säuglingsalter nach der Neugeborenenzeit (also ab dem 2. Monat). Fakt ist aber das: SIDS ist heute sehr selten. Wenn man die Erstickungstodesfälle hinzuzählt, so sterben daran etwa 100 Säuglinge jährlich in Deutschland. Das sind 0,015 Prozent (0,15 Promille) der Säuglinge. Von den 750 000 im Jahr geborenen Säuglingen versterben also 749 900 nicht. In der Schweiz sterben von 80 000 Säuglingen daran etwa 5 bis 8. Noch mal: das ist eine extrem seltene Todesursache (das war SIDS nicht immer – wir hatten 1991 noch1286 Fälle, das sind – relativ – ungefähr 15 mal mehr as heute!)

SIDS macht in Deutschland damit etwa 5 % der Säuglingstodesfälle aus. Und etwa 15 % der Todesfälle nach der Neugeborenenzeit. Nur als Vergleich: dass Babys zu Tode geschüttelt werden kommt häufiger vor als SIDS. Und Totgeburten sind 30 mal häufiger.

SIDS kann jedes Baby treffen, jederzeit? Das ist so auch nicht richtig. Denn SIDS trifft Säuglinge nicht per Zufall, vielmehr betrifft SIDS fast ausschließlich Kinder und Familien mit einem bestimmten Risikoprofil:

  • Rauchen in der Schwangerschaft
  • Alkohol- oder Drogenkonsum
  • Flaschenernährung
  • Schlafen in einem getrennten Zimmer oder in einer sonstwie ungünstigen Umgebung (auf ungünstigen Unterlagen wie Sofa, Sessel oder Wasserbett
  • mit Fremdpersonen
  • unter zu schwerem Bettzeug
  • in Bauchlage.

“Jederzeit” stimmt so natürlich auch nicht. Die allermeisten SIDS Fälle werden zwischen dem 2. und 5. Lebensmonat verzeichnet. In der zweiten Hälfte der Säuglingszeit kommt es nur noch sehr selten zum Plötzlichen Kindstod.

Dass ein gestillter Säugling am Plötzlichen Kindstod stirbt, der diese Risiken nicht aufweist, kommt praktisch nicht vor.

Das heißt für dich: vielleicht kommt SIDS auf dem Planeten, auf dem du lebst gar nicht wirklich vor.

Das heißt nicht, dass Etern nicht achtsam und vorsichtig sein müssen, das nicht. Aber sie müssen auch nicht panisch sein. Denn die meisten Risikoeinflüsse lassen sich ja vermeiden. Und auch wenn ein Risiko vorliegt: bei SIDS-Todesfällen kommen dann doch meist mehrere zusammen. Das sollte uns ein bisschen Gelassenheit und viel Hoffnung geben.


Ich werde in Zukunft etwas öfter über SIDS schreiben, und das hat diesen Grund: ich arbeite seit ein paar Jahren mit anderen Wissenschaftler*innen daran, SIDS besser zu verstehen, und zwar aus Sicht der evolutionären Verhaltensforschung. Wer sich dafür interessiert: ich rede in diesem Podcast von @einfacheltern davon.

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25 Kommentare

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  • Welli

    Lieber Herr Dr. Renz-Polster, auch ich beschäftige mich seit langer Zeit – über 30 Jahre ist es her, dass meine Cousine am plötzlichen Kindstod verstarb – immer wieder mit der Thematik. Meine Frage ist, ob eine vorhergehende Impfung – wie es bei meiner Cousine der Fall war – eine Rolle spielt. Wie ist Ihre Einschätzung?
    Vielen Dank!
    Herzlich
    V

    • Katharina Teufel-Lieli

      Ich denke nicht, dass Sie von Ärzten eine impfkritische Antwort erhalten. In den USA ging SIDS meines Wissens nach im ersten Lockdown 2020 stark zurück. Es wurde damals viel weniger geimpft, da die Menschen auch auf Arztbesuche verzichteten. Ein Zusammenhang drängt sich auf, aber ich habe nicht den Eindruck, dass an der “heiligen Kuh” gerüttelt werden darf. Komisch ist das schon, warum Impfungen im Vergleich zu Medikamenten automatisch eine weiße Weste haben, warum Nachfragen fast schon zornig vom Tisch gewischt wird.
      Tatsächlich gab es beim Rätselraten, warum SIDS zurückging auch den Punkt s.o., dass die höhere Anwesenheit der Mutter durch den Lockdown eine Rolle spielte. Was auch ein großes Fass ist, denn unsere Gesellschaft will Mütter nicht beim Kind sehen, sondern gefälligst am Arbeitsplatz.
      Ich habe mal gelesen, dass Kinder in Krabbelstuben einen gleich hohen Cortisolwert aufwiesen wie Kinder in rumänischen Wausenhäusern. Mag stimmen oder nicht (Cortisolwerrmte sind auch keine fixen Größen), es leuchtet jedenfalls ein, dass Krabbelstuben für Kleinstkinder stressiger sind als ein Tag zu Hause.

      Wie auch immer, bei der Impfung wirkt das Argument “zufälliges zeitliches Zusammentreffen” wie ein Totschlagargunent, es passt in jedem Fall.

      • Mia

        Das ist ja furchtbarer Quatsch, den Sie da behaupten. Bitte belegen Sie das.
        Es gibt viele Studien zu einem möglichen Zusammenhang. Und die Entwicklung der Fallzahlen seit den 90ern ist eindeutig.

    • Mia

      Da Sie sich seit 30 Jahren damit beschäftigen, müsste doch inzwischen auch Ihnen bekannt sein, dass die Fälle von SIDS mit der Zunahme von Impfungen deutlich zurückgegangen sind. Mittlerweile geht die Forschung sogar davon aus, dass früher viele unerkannte Keuchhusten-Infektionen fälschlicherweise für SIDS gehalten wurden. Auch die Aufklärung von Eltern über Risikofaktoren – vor allem über die Schlafhygiene der Babys – hat zu einem starken Rückgang geführt.

    • Herbert Renz-Polster

      Die Frage ist nicht dumm, denn Infektionen könnten in einzelnen Fällen ein mit-belastender Faktor sein (mit-belastend, wohlgemerkt, nicht “die Ursache”) Zur Impfungsfrage sind viele Studien/Analysen gemacht worden, sie zeigen keinen Zusammenhang (hier eine Übersicht: https://www.cdc.gov/vaccinesafety/concerns/sids.html ) . Vielleicht kann ich es auch so erklären: Die erste 6-fach-Imfung kriegen die Kinder hierzulande bei der U4, also im 3. oder 4. Lebensmonat. Der starke Anstieg von SIDS ist aber schon vorher, im 2. Monat (https://www.researchgate.net/profile/Mechtild-Vennemann/publication/241693911/figure/fig2/AS:601762566250509@1520482784298/The-age-distribution-of-the-cases-in-the-combined-study-Figure-2-Adjusted-ORs-AORs-log.png). Beste Grüße, HRP

    • Tanja

      Ich glaube dass Impfungen die Hauptursache für den Kindstod ist. Wir haben auch einen solchen Fall im Dorf. Eines meiner Kinder ist an dem Gift beinahe draufgegangen, die Impfmafia betreibt unglaubliche Verbrechen auf Kosten unserer wehrlosen Babies. Meine beiden letzten Kinder sind und bleiben gänzlich ungeimpft. 10 und 5 Jahre, beide haben noch niemals Antibiotika gebraucht, hatten noch nie eine Infektion oder Allergien. Im Gegensatz zu den beiden großen, geimpften Kindern, die waren ständig krank. Ohreninfekte sind typisch bei der Infanrix Hexa. Mein Sohn hatte das Pech die Hexavac zu bekommen, die hat ihm seine Lunge beinahe für immer geschädigt. jahrelange Tortur. Nicht alles in der modernen Medizin ist schlecht, Impfungen aber mit Sicherheit.

      • Jale

        – Haben Sie den Vorpost des Experten selbst gelesen?
        Haben Sie den Vorpost des Experten verstanden?
        – Sie wissen schon, dass HRP sich sehr für das Wohl und das artgerechte Aufwachsen von Kindern einsetzt?
        – Und sich wissenschaftlich jahrzehntelang mit SIDS beschäftigt hat?
        Wenn ja:
        Würde es, wenn nicht von HRP höchst selbst, irgendwo auf der Welt ein wissenschaftliches Argument geben, dass Sie vom Gegenteil Ihrer Meinung überzeugen könnte?
        .
        .
        .
        .
        Wenn Nein:
        Akzeptieren Sie bitte, dass Sie dann einem GLAUBEN anhängen. Etwas, das man mit wissenschaftlichen Argumenten nicht widerlegen kann, ist ein GLAUBEN. Sie hängen der Religion der Impfkritik an, die ihre Prediger nun mal hat und denen glauben Sie eben – wie früher die Leute dem Pfarrer in der Kirche.
        In Ihrem religiös-magischen Denken kann so etwas Menschengemachtes und Fremd-Beigebrachtes wie eine Impfung dann nun mal nicht gut sein.
        Sie sind mit wissenschaftlich-medizinischen Argumenten, egal wie fundiert, egal ob auf jahrzehntelanger kritisch-wissenschaftlicher Auseinandersetzung basierend, nicht zu erreichen.

      • Jale

        @ Tanja:
        Ich verstehe, dass Sie mit Ihren älteren Kindern betreffend Krankheiten traumatisierende Erfahrungen gemacht haben. So etwas haben Sie sich nicht vorgestellt und es war sicherlich sehr belastend. Ihr großer Sohn muss ernsthaft krank gewesen sein. Sie hätten damals wohl sehr viel mehr Erklärungen gebraucht, als Sie bekommen haben. Sie haben sich womöglich abgespeist gefühlt. Sie haben das Gefühl gehabt, dass etwas geschieht, was Sie nicht komplett verstehen konnten, aber dass es nicht so wurde, wie Sie hofften. Sie haben das Gefühl gehabt, die Kontrolle über die Gesundheit Ihrer Kinder zu verlieren. Sie haben offenbar mit Ihren älteren Kindern und deren Gesundheit sehr viel Leid gehabt. Wahrscheinlich war Ihr Leben damals insgesamt recht belastet. Das tut mir aufrichtig leid für Sie!

        Weil Sie damals nicht die nötigen Erklärungen bekamen und das Gesundheitssystem womöglich als kalt und abfertigend erlebt haben, suchten Sie wahrscheinlich selbst nach einer Erklärung. Impfung als etwas “künstlich Erscheinendes”, “fremd Beigebrachtes” eignete sich sehr gut dafür. Es war Ihr Schlüssel, so haben Sie eine simple Lösung Ihrer Unklarheit gefunden und damit einen gewissen Seelenfrieden. Jetzt wussten Sie, was Sie tun können und es fühlte sich einfach an. Endlich hatten Sie die Kontrolle wieder.

        Der menschliche Geist sucht nunmal immer nach Zusammenhängen, das beruhigt.
        Es tut mir leid, dass ich das in Frage stelle – aber können Sie sich vorstellen, dass Ihre Erklärung so nicht stimmt? Ob das Ganze nicht womöglich Zufall war? Ob es andere Gründe gibt? zB bei unterschiedlichen Vätern unterschiedliche Immunotypen? Anderer Ort, andere Art der Kinderbetreuung? All das wirkt in die Infekthäufigkeit hinein und so vieles mehr…
        Ob Sie all die Jahre immer nur nach der Bestätigung Ihrer Sichtweise gesucht und diese gesehen haben, nie aber für das Gegenteil?

        Es gibt im Leben nie 100%.
        Aber die Wissenschaft, korrekt durchgeführt und kritisch beleuchtet, ist noch das Sicherste, was wir haben. Aber das ist kein so sicherer Boden wie ein GLAUBE. Das muss man aushalten können.
        Mir persönlich, die ich wissenschaftliche Methoden kenne, hilft es, jemand fachlich wirklich Exzellentem wirklich VERTRAUEN zu können. So wie eben HRP.
        Sind Sie sicher, dass Sie den richtigen Geistern folgen, die Ihr Vertrauen auch wirklich verdient haben?

  • Maxi

    Ich muss sagen, dass ich da auch einen extrem leichten Schlaf hatte, und immer aufs Atmen gehorcht hab. Mit zunehmendem Alter verging das natürlich-bis ich im Bekanntenkreis einen Schicksalsschlag hatte, wo der knapp 3-jährige anscheinend an plötzlichen kindstot starb-ich dachte, das gäbe es in dem Alter nicht mehr. Garantiert noch viel seltener als bei Babys, dennoch horchte ich wieder nächtelang dem Armen meiner 3,5 jährigen 🙃 sie schläft im eigenen Bett neben unserem und kann nachts bei Bedarf einfach rüber klettern. Ich denke, es ist deshalb so eine große Angst, da man zum einen um den ET herum ständig damit konfrontiert wird (worauf man eben achten soll) und die Angst davor, weil man nichts tun kann. Man schläft ein, das Kind auch und nur man selbst wacht wieder auf und plötzlich ist das Kind weg. Diese Angst können denke ich alle Eltern verstehen.

    • Herbert Renz-Polster

      Verständlich. Bei Tod jenseits des Säuglingsalters wird tatsächlich nicht mehr von SIDS gesprochen unerklärbare Todesfälle sind hier *extremst” selten (die im Blick auf Todesfälle sicherste Zeit ist übrigens das 7. Lebensjahr…). hG, HRP

  • EineLeserin

    Meine Tochter wurde 4,5 Wochen zu früh geboren, hatte nur 2100g. Eines Nachts noch in der Klinik wachte ich schlagartig auf und fand meine Kleine im Beistellbettchen schon ganz lilablau angelaufen. Ich nahm meine Kleine sofort hoch und klingelte panisch nach den Schwestern/Ärzten. Sie fing plötzlich wieder an zu atmen. Ich weiß nicht, wie es ausgegangen wäre, wenn ich später aufgewacht wäre. Aber irgendetwas hat mich aufgeweckt. Instinkt? Ich weiß es nicht.
    Komischerweise hat mich der Vorfall danach eher beruhigt. Ich war mir zum einen sicher, dass es meine Kleine statistisch nicht noch einmal treffen würde und ich war mir sicher, dass ich wieder aufwachen würde, falls es doch noch mal passieren sollte.

    • Herbert Renz-Polster

      Die direkt in den Tagen nach der Geburt passierenden Todesfälle werden als Sudden perinatal deaths separat geführt weil womöglich andere Risikofaktoren hier eine Rolle spielen und die nachgeburtliche Anpassung teils noch anhält. Insgesamt kommt SIDS in der Neugeborenenzeit, insbes, den ersten 2-3 Wochen deutliche seltener vor als zw. 2 und 4 Monaten.

  • Jutta Gut

    Wie ist das eigentlich mit dem Zusammenhang zwischen plötzlichem Kindstod und Bauch-/Rückenlage? Als ich meine Kinder bekommen habe, wurde allgemein die Bauchlage für Babys empfohlen. Jetzt wird das anscheinend als total gefährlich angesehen.

    • Mia

      Lies dich bitte erst den Artikel.

    • Herbert Renz-Polster

      Die Bauchlage ist physiologisch für die Atemregulation und Freihaltung der Atemwege eine “schwierigere” Position, so wird erklärt warum die generelle Empfehlung zur Rückenlage den Pl. Kindstod deutlich zurückgedrängt hat. Trotzdem ist die Frage super spannend, weil gerade junge Sgl. / Neugeborene die Bauchlage oft bevorzugen. Evolutionär betrachtet sollten sie damit klar kommen, manche tun das aber nicht, womögloich weil bestimmte Schutzfaktoren fehlen. Ich werde dazu im nächsten Jahr einiges Interessantes zu berichten haben.

  • Friedo Pagel

    Da ging vor gut einem Jahr doch mal diese Studie aus Australien https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35533499/ durch die Presse, wie z.B. hier beim mdr https://www.mdr.de/wissen/ploetzlicher-kindstod-forscher-finden-ursache100.html
    Was ist daraus geworden? Bestätigt? Widerlegt? Ursache oder nur ein Risikofaktor unter vielen? …

    Ok, ich sehe gerade, die Antwort ist in weiten Teilen schon in diesem alten Beitrag von Ihnen zu finden http://test.kinder-verstehen.de/mein-werk/blog/die-ursache-des-ploetzlichen-kindstods-gefunden/

  • Jann

    Ich befürchte, Ängste gehören zum Elternsein dazu. Am Anfang, dass die Schwangerschaft nicht bestehen bleibt. Dann, dass das Kind nicht gesund sein könnte oder bei der Geburt etwas schief geht. Dann die Angst vor SIDS. Dazu kommt die Angst vor Unfällen (Stürze, Verkehr, Strom, Wasser). Irgendwann sind die Kinder älter und man muss sie allein zu Freunden oder zur Schule gehen/ fahren lassen und hoffen, dass sie heil zurück kommen. Dann gehen sie auf Partys und Festivals, fahren Auto und so weiter. Und immer müssen wir als Eltern hoffen, dass alles gut geht. Meiner Erfahrung nach zieht die Angst ein, sobald dieses kleine Leben da ist. Die Frage ist, wie sehr die Angst den Alltag bestimmt. Denn Fakt ist: Es kann immer und überall alles passieren. Oder es passiert gar nichts. Wir wissen es nicht.

    • Herbert Renz-Polster

      So ist es.

  • Michi

    Stillen senkt das Risiko, Flaschenahrung erhöht es. Aber wie verhält es sich mit abgepumpter Muttermilch, die mittels Falsche gefüttert wird? Und warum genau hat die Art der Ernährung einen Einfluss ?

    • Chrissy

      Das würde ich auch gerne wissen. Ich musste oft abends mit meiner eigenen Milch (eingefroren) zufüttern, weil sie nicht mehr satt wurde. nachts habe ich normal gestillt.

    • Ju

      auf Instagram kam eine ähnliche Frage auf. HRP hat das hier dazu geantwortet: Das ist ein super spannendes Thema, ich habe dazu auf dem Stillkongress des Dt Hebammenverbandes in Berlin referiert – und werde dazu auch was bringen auf meinem Blog, versprochen! (vorweg: wir müssen bei dieser Frage anders denken. Die Flaschenernährung an sich ist kein Risiko, sondern die Brusternährung ist ein Schutzfaktor – zB. weil Säuglinge an der Brust sehr effektiv Schutzverhalten (airway control) einüben können. More to come!

  • Laura

    Wir haben die Owlet und für uns persönlich war das DIE Lösung. Co-sleeping ohne Angst.

    • Luna

      Neben dem Angelcare die zweite Anschaffung, die wir gemacht haben. War die beste Entscheidung, nach vier Wochen emotionalem Dauerstress wegen der Angst, konnte ich mit der Socke an ihrem Fuß das erste Mal durchatmen. Die innere Ruhe war das Geld wert.

  • Bine

    Wie schaut es nach dem 1. Lebensjahr aus?
    Kann man dann beruhigt sein?
    Stimmt es dass Jungs nach dem 1. Lebensjahr noch länger gefährdet sind?

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